Wer den HERRN ehrt, lebt sicher und geborgen; auch seine Kinder finden Zuflucht bei ihm.
Sprüche 14,26
Meine Frau und ich besuchten unsere Kinder. Es wurde ein wunderschöner Nachmittag. Wir haben das Zusammensein mit unseren Kindern und besonders unseren zwei kleinen Enkelkindern sehr genossen. Die Kinder waren gerade zu Bett gebracht, und wir vier saßen noch zusammen und tauschten uns aus. In der Nachbarschaft war ein junger Mann mit Mitte 30 kurz zuvor an Krebs gestorben. Unsere Kinder waren eng mit der Familie befreundet und hatten sie durch diese schwere Zeit begleitet. Wie weit das auch unsere Enkelkinder bewegt hat, war uns nicht bewusst.
Plötzlich hörten wir ein jämmerliches Schluchzen aus der oberen Etage. Und da stand auch schon unser 4-jähriger Enkel auf den Stufen der Treppe und kam, so schnell er eben konnte, heruntergelaufen. Er fiel seinem Papa in die Arme und schluchzte: »Ich muss sterben Papa. Ich muss jetzt sterben.« Er war völlig aufgelöst, und seine Eltern brauchten einige Zeit, um ihn wieder zu beruhigen. Als er dann geborgen zwischen Mama und Papa auf der Couch saß, erzählte er, wie er in seinem Bett noch gebetet hatte. Er wollte Gott bitten, dass er nicht auch sterben müsse. Doch dann meinte er, sich versprochen und dafür gebetet zu haben, dass Gott ihn sterben lässt. Erneut schüttelte ihn ein Weinkrampf, und er fragte: »Muss ich jetzt sterben?«
Wir beruhigten ihn, und mein Sohn erklärte ihm, dass Gott die Worte ernst nimmt, die wir ihm im Gebet sagen, dass er aber auch weiß, was wir eigentlich möchten, auch wenn wir uns versprechen. So beteten wir noch alle gemeinsam. Unser Enkel erklärte Gott im Gebet alles noch einmal und wurde wieder froh. Mein Sohn machte dann noch den Vorschlag, doch immer gemeinsam zu beten und mit Gott zu reden. Seit diesem Abend tun sie das voller Freude.
Bernd Grünewald