Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken.
Jesaja 43,25
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (kurz DZNE) hat auf seiner Homepage spannende Fakten über die Erkrankung Demenz zusammengestellt. Es gibt nicht die Demenz, sondern Demenz hat viele verschiedene Formen - am bekanntesten ist vermutlich der Alzheimer. Schätzungen zufolge lebten 2021 rund 1,7 Millionen Menschen ab 65 Jahren mit Demenz in Deutschland, was ca. 2 % der gesamten Bevölkerung entspricht.
Während Demenz-Erkrankte ihr Leiden im frühen Stadium meist noch gut überspielen können, nimmt im Laufe der Zeit die Fähigkeit, sich anhand von Orten, Situationen oder Personen richtig zu orientieren, immer mehr ab. Interessant ist allerdings, dass die Fähigkeit, die nonverbale Kommunikation (also Mimik und Gestik) anderer Menschen zu deuten, nicht verloren geht. Auch das Ansprechen der Sinne wie Sehen, Riechen, Hören, Tasten usw. zeigt mitunter große Erfolge. So ist zu beobachten, dass Demenz-Erkrankte beim Hören und Singen von Volksliedern, die sie aus frühester Kindheit kennen, regelrecht aufblühen können. Trotz allem bleibt Demenz für die Erkrankten selbst sowie für die sie betreuenden Angehörigen eine große Belastung. Das frustrierende Hauptmerkmal von Demenz ist das ständige Vergessen.
Unglaublich, aber wahr ist, dass Gott bewusst vergessen kann. Und zwar sagt er in Jesaja 43,25, dass er unserer Sünden nicht mehr gedenkt, sie also aktiv vergisst. Das meint kein »Ich weiß nicht mehr, wo ich meinen Schlüssel hingelegt habe«, sondern die bewusste Entscheidung, nicht mehr daran zu denken. Ist es nicht ein unglaubliches Vorrecht, zu Gott kommen zu dürfen, seine Sünden bekennen zu können und keine Angst haben zu müssen, sie irgendwann doch wieder vorgehalten zu bekommen?
Rebecca Grimm