Pastor Busch aus Essen erzählte folgendes Erlebnis: Ich wurde zu einem Todkranken gerufen. Seine Frau verlangte: »Geben Sie schnell meinem Mann das Abendmahl; er soll doch selig werden.« - »Frau!« erkläre ich ihr: »Meinen Sie denn, eine äußerliche Zeremonie könne von dem Gericht Gottes erretten? Wenn Ihr Mann den Herrn Jesus Christus kennt als seinen Heiland und an ihn glaubt, dann ist er errettet - auch, wenn er jetzt nicht das Abendmahl nimmt.« Die Frau drängte, und das Abendmahl wurde mit dem Todkranken gefeiert. Pastor Busch und der Pfleger verließen das Krankenzimmer, damit die Eheleute alleine Abschied nehmen konnten.
Nach einer halben Stunde betraten Busch und der Krankenpfleger wieder den Raum. Ihnen bot sich ein verblüffendes Bild. Aufrecht saß der Mann im Bett. Lachend rief er: »Ich bin über den Berg. Es geht besser!« Vor Freude weinend warf sich die Frau an seinen Hals. Pastor Busch nahm die Hand des Kranken: »Wie glücklich bin ich, dass ich das miterleben darf.« Und nun ergriff mich der Wechsel der Situation mächtig, schilderte Busch. Ich musste noch ein Wort sagen: »Lieber Mann, als Sie an den Pforten der Ewigkeit standen, ist Jesus zu ihnen gekommen mit seiner Gnade. Lassen Sie nun nicht mehr von diesem Heiland!« Da ging auf einmal ein Grinsen über das Gesicht des Mannes. Spöttisch lächelnd sagte er: »Ach, das alles brauche ich doch nicht mehr. Ich lebe ja wieder!« Erschüttert hörte Wilhelm Busch diese Worte. Und während er noch bei dem Kranken stand, griff dieser plötzlich nach seinem Herzen - und sank langsam zurück. Er war tot! »Da bin ich in die Nacht geflohen ...«, berichtete Pastor Busch. Detlef Kranzmann