Viele wollen von einem Gegensatz zwischen Schöpfung und Evolution nichts wissen, sondern glauben, die »Lösung« gefunden zu haben: Gott habe die Welt mittels des Evolutionsprozesses geschaffen! Nun hat mein Wissen über Biologie schon ohnehin große Mühe mit der Idee einer allgemeinen Evolution, und ich benötige diese »Lösung« deshalb nicht. Wichtiger ist aber, dass die Idee »Schöpfung durch Evolution« nicht dem entspricht, was die Bibel über Schöpfung aussagt. Eine allgemeine Evolution wäre höchstens eine Sache der Vorsehung Gottes gewesen. Auf niedrigerer Ebene gibt es sicher die sogenannte Mikro-Evolution, d.h. beschränkte Veränderungen in Pflanzen und Tieren. Aber von einer Höher-Entwicklung (zu höheren Ebenen von Ordnung und Komplexität) kann keine Rede sein. Und wenn schon, dann wäre das trotzdem etwas ganz anderes als Schöpfung.
Wie die Bibel über die göttliche Schöpfungstat redet, sehen wir ganz klar in Psalm 33,9: Gott braucht nur ein Wort zu reden, und das zu Erschaffende ist unmittelbar da. Sicher finden wir in Gottes Wegen manchmal »Entwicklung«; aber bei der Schöpfung ist davon nie die Rede. Wer an eine »Schöpfung durch Evolution« glaubt, darf also nicht behaupten, dass diese Idee mit dem biblischen Schöpfungsbegriff übereinstimme. Gott ruft die nicht seienden Dinge einfach zum Vorschein, als ob sie schon vorher da gewesen wären (Römer 4,17). So hören wir es auch zehnmal in 1. Mose 1: »Und Gott sprach .« Sein Wort allein genügt, um die Dinge sofort ins Dasein zu rufen. Willem J. Ouweneel