In unseren bekannten Sportarten gibt es diese Disziplin gar nicht, die hier König David ausübt, höchsten vielleicht beim Springturnier der Pferde. Mauern sind gewöhnlich ein unüberwindliches Hindernis. Denken wir nur an alte Stadtmauern oder an die Berliner Mauer. Sie versperren uns den Zugang und begrenzen unseren Lebensraum.
David meint hier nicht eine Mauer aus Stein. Er weiß aus eigener Erfahrung um die Gefängnismauern, durch welche die Sünde ihn an einem Leben in Gemeinschaft mit Gott hindert. Jesaja sagt: »Wie eine Mauer steht eure Schuld zwischen euch und eurem Gott« (Jes 59,1.2). Sie lässt kein Licht durch und verhindert Gemeinschaft.
Menschen wissen um diese Mauer und unternehmen viel, sie zu überwinden. In unzähligem, verzweifeltem, religiösem Streben legen sie verschiedene Leitern an. Die eine heißt: »Tue Gutes!« Die andere: »Du musst dich nur ehrlich bemühen!« Die dritte: »Gehe fleißig zur Kirche!« Doch die Mauer der Sünde ist so hoch, dass wir’s allein nicht schaffen.
Aber David weiß, wie sie übersprungen werden kann: »Mit meinem Gott!« Tatsächlich! Gott hat die Mauer der Schuld in seinem Sohn Jesus Christus überwunden. Am Kreuz auf Golgatha gelang dieser gewaltige Sprung. Dort überwand der Herr Jesus die Festung des Starken, des Teufels. Er fordert Sie heute auf, den Sprung zu wagen – mit ihm! Er hat durch seinen Tod unsere Sünden bezahlt und uns durch seine Auferstehung mitgenommen, heraus aus der Enge der Grabesmauern in ein Leben ohne Mauern, in die Weite der Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater, in die Freiheit der Kinder Gottes, in die herzliche Gemeinschaft der Gottesfamilie. Siegfried Lambeck