Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.
Apostelgeschichte 10,38
Am 21. Juli 2022, heute vor zwei Jahren, starb Uwe Seeler – einer der ganz Großen im Fußball der Nachkriegsgeschichte Deutschlands. Er verkörperte den volksnahen und bodenständigen Fußballer. Von 1946 bis 1972 trug er das Trikot des Hamburger SV und widerstand allen finanziellen Verlockungen aus dem Ausland – heute kaum noch vorstellbar! Nicht nur Hamburg, ganz Deutschland feierte Seeler. Der Star, den man anfassen konnte, der allen gehörte. Der auf Reichtum verzichtete und zum Idol aufstieg. Eine Zeitung schrieb: »Uwe Seeler krempelte die Ärmel hoch, er arbeitete Fußball, er kämpfte, wühlte, biss, wollte. Er warf sich in den Dreck und verkörperte die Werte der jungen Bundesrepublik nach dem Krieg – Einsatz, Fleiß, ehrliche Arbeit.« Seeler war einfach einer von uns. Deshalb wurde er auch »Uns Uwe« genannt.
Doch es gibt einen Menschen, der noch bodenständiger, noch nahbarer, noch vorbildlicher war: Jesus Christus. Er lebte nicht für sich selbst, sondern gab alles verschwenderisch für die Menschen: Er tat ihnen wohl, wie es im Tagesvers ausgedrückt wird. Und er »ging umher« – war also ständig unterwegs im Einsatz für die Menschen, hatte noch nicht einmal ein Bett zum Schlafen. Und man konnte ihn sehen, hören und betasten. Für jeden und alle war er zugänglich. Dann heißt es noch: »Gott war mit ihm.« Er war einfach der Inbegriff eines Menschen, wie Gott ihn sich gedacht hatte.
Aber im Gegensatz zu Uwe Seeler, den das deutsche Volk feierte, wollte man Jesus loswerden, schlug ihn ans Kreuz und ermordete ihn; auch heute noch lehnen ihn viele ab. Wie kann das sein?, fragt man sich. Die Antwort lautet: Im Gegensatz zu ihm sind wir Sünder, die Vergebung brauchen. Und in diesem Sinne war er keiner »von uns«.
Martin Reitz