Wir sitzen uns am Mobilen Treffpunkt, einem rollenden Straßen-Cafe, im Allgäu gegenüber. Die attraktive Frau strahlt Zufriedenheit aus. Sie erklärt mir: »Ich bin rundherum mit meinem Leben zufrieden. Mein Mann ist ein erfolgreicher Diplom-Ingenieur, der Sohn arbeitet als Oberarzt in einem Krankenhaus, und die Tochter hat als Managerin Karriere gemacht. Wir besitzen ein Haus am Bodensee. Das Boot gehört zu den reizvollen Annehmlichkeiten unseres Lebens.« Meine Gesprächspartnerin spricht mit besonderer Wärme von ihrem Pferd und dem netten Freundeskreis, in dem sie sich wohl- und angenommen fühlt. Sie ist zu dem Gespräch mit einem schicken Daimler vorgefahren. Der Kontakt zu glücklichen Menschen ist angenehm. Ich freue mich, mit dieser sympathischen Frau ein Gespräch zu führen und gratuliere ihr zu ihrer Lebenssituation.
Nun möchte ich von ihr wissen: »Ist Gott, Ihr Schöpfer, auch mit Ihrem Leben zufrieden?« Über ihr Gesicht huscht ein nachdenkliches Lächeln, als sie mir antwortet: »Ich habe wissentlich keinem Menschen geschadet. Falls es einen Gott gibt, nehme ich an, dass er auch mit meinem Leben zufrieden ist.«
Ich erkläre meiner netten Gesprächspartnerin, dass Gott bei der Schöpfung des Menschen das Ziel einer engen Lebens- und Liebesbeziehung zu sich hatte. Deswegen hat er uns Menschen mit freiem Willen ausgestattet und zur Liebe befähigt. »Leben Sie in dieser Beziehung zu Gott, Ihrem Schöpfer?«, möchte ich von ihr wissen. Über das Lebensziel ihres Schöpfers will sie nachdenken.
Ja, und wie geht es Ihnen? Gott lässt es uns vielfach so gut gehen, dass wir meinen, ohne ihn auszukommen; aber in Wirklichkeit will er uns dann durch Freundlichkeit zur Umkehr bringen. Detlef Kranzmann