Vor etlichen Jahren gab es im Fernsehen einen Werbespot der Sparkasse: Zwei ehemalige Schulkollegen treffen sich wieder, sie sitzen in einer Bar am Tisch. Einer zieht drei Karten aus dem Anzug, wirft sie auf den Tisch und kommentiert selbstbewusst: »Mein Haus, mein Auto, mein Boot!« Stille. Dann zieht der andere ebenfalls seine Karten aus der Tasche: »Mein Haus, mein Auto, mein Boot!« Doch bei ihm kommen noch Dusche, Pool und Pferd dazu. Natürlich alles in Luxusausführung. Der Erste ist übertrumpft. Er hatte den falschen Anlageberater ...
Um diesen Werbespot gab es viel Rummel und der Satz »mein Haus, mein Auto, mein Boot« wird noch oft zitiert. Wir alle wissen, dass unser Lebensglück letztendlich nicht von diesen Dingen abhängt, und doch will der Mensch möglichst viel besitzen und besser dastehen als andere.
Auch die Bibel klammert dieses wichtige Thema nicht aus. Nüchtern stellt sie fest, dass nicht der Reichtum an sich schlecht ist, sondern das Bestreben, um jeden Preis reich werden zu wollen. Denn die Gefahr ist groß, dass der Besitz die Identität bestimmt. Dann wird das Geld zum Gott, weil der Mensch vom Geld Dinge erwartet, die nur Gott geben kann: Glück, Sicherheit und Sinnerfüllung.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld im Sinne Gottes heißt: Ich erkenne Gott als den Eigentümer meines Wohlstands an. Alles kommt letztendlich von ihm, meine Position ist nur die eines Verwalters. In der Abhängigkeit von Gott versuche ich, die mir anvertrauten Güter so einzusetzen, dass er geehrt wird. Übrigens bezieht sich das nicht nur auf materiellen Reichtum, sondern auch auf die geistigen Gaben und Fähigkeiten, die Gott uns gegeben hat. So ein Denken befreit von Sorgen, Stolz und Habsucht. Denn Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr!
Waltraud Baumann