Der Radiosender 89.0-RTL lockte seine Zuhörer mit einer interessanten Gewinnspielreihe: »Leg’ die Beichte ab und wir zahlen deine Sünden!« Wer sein Auto zu Schrott gefahren hatte, sich beim Shopping nicht beherrschen konnte, die Kreditkarte neben dem Geldautomaten liegen ließ, ein Jahresabo im Fitnessstudio abgeschlossen und nicht genutzt hatte – alle diese »Sünden« konnte man dem Programm mitteilen. Anschließend wurde ein Voting durchgeführt und für die »Sünde« mit den meisten Stimmen übernahm dann der Radiosender die Entschädigung. Wenn man also Glück hatte und sich nicht schämte, seinen Fehltritt öffentlich zu machen, konnte man seine Schulden auf diese Weise loswerden. Natürlich waren die sogenannten »Sünden« oft auch Missgeschicke, die der Verursacher nicht bewusst herbeigeführt hatte und für die er auch nichts konnte.
Aber was ist mit den wirklichen Sünden, die man durch eine Geldzahlung nicht wieder gutmachen kann? Wo man bewusst einem anderen Menschen wehgetan hat, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen? Oder wo man merkt, dass man nicht nur Menschen, sondern auch Gott gegenüber schuldig geworden ist?
Kein Radiosender kann einen von dieser Schuld freisprechen, das ist jedem klar. Auch keine Kirche oder religiöse Gemeinschaft kann dies tun. Letztendliche Vergebung finden wir nur bei Gott selbst, der seinen Sohn Jesus Christus vor 2000 Jahren am Kreuz für die Sünden von uns Menschen gerichtet hat. Dabei entscheidet sich Gott nicht für einige publikumswirksame Fälle, während die anderen leer ausgehen müssen. Nein, sein großartiges Angebot der Vergebung gilt für jeden, der ihn aufrichtig um Gnade bittet. Sabine Stabrey