Am 05.12.2006 wurde der Eisbär Knut im Zoologischen Garten Berlin geboren. Der neue Bewohner bescherte »seinem« Zoo einen gewaltigen Boom: Er zog täglich tausende Besucher an. Medien berichteten weltweit exklusiv über das Tier. Er erhielt Besuch von Politikern und wurde sogar auf einer Briefmarke abgebildet. Doch obwohl Eisbären in Gefangenschaft bis zu 30 Jahren alt werden, starb Knut nach kaum mehr als 4 Jahren »plötzlich und unerwartet« am 19.03.2011. Auch hier war die Reaktion der Öffentlichkeit erstaunlich groß. So drückten mehr als 17.000 Menschen auf der Internet-Plattform Facebook ihre Trauer über Knuts Tod aus.
Nun ist der Tod jedes Lebewesens bedauerlich. Doch das Ausmaß der Anteilnahme an dem Tod eines Eisbären ist doch sehr verwunderlich. Knut war nicht der Einzige seiner Art in deutschen Zoos. Weder sein Leben noch sein Tod haben für den einzelnen Menschen irgendwelche bleibende Bedeutung. Trotzdem trauern viele Menschen um ihn, als sei er ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens gewesen.
Auch vor etwa 2000 Jahren starb jemand, nämlich der Mensch Jesus Christus. Doch sein Tod war völlig einzigartig. Denn dieser Mensch, der Gottes Sohn war, trug eine gewaltige Last auf dem Kreuz: die Sünden der ganzen Welt. Dieser grausame Tod, der für jeden Menschen geschah, hätte die volle Aufmerksamkeit der gesamten Weltöffentlichkeit in Anspruch nehmen müssen. Doch es waren nur wenige dort, und die meisten spotteten nur. So ist es heute noch: Was kurzzeitig Vergnügen bringt, wird fröhlich betrachtet oder traurig verabschiedet - doch was den Weg zum ewigen Leben eröffnet, wird unbeachtet links liegen gelassen - oder verspottet. Markus Majonica