Einer meiner Freunde war überzeugter Verschwörungstheoretiker und Ufologe. Deshalb ging er auch fest davon aus, dass am 21.12.2012 die »Mutterschiffe« kämen und die Welt unterginge.
Eines Tages sagte seine jüngste Tochter, dass sie sich von ihm ein echtes Pony zum Geburtstag wünsche. Er versprach, ihr diesen Wunsch an ihrem 14. Geburtstag zu erfüllen - weil seine Tochter erst 2013 Vierzehn würde und diese Welt nach seiner Ansicht zu dem Zeitpunkt bereits Geschichte sein müsste.
Jetzt hat mein Freund ein Problem: 2012 ist vorüber, die Welt existiert immer noch und seine Tochter hat bald Geburtstag.
An dieser Geschichte lassen sich zwei Dinge besonders ableiten:
1. Ob ich von einer Sache wirklich überzeugt bin, zeigt sich daran, ob es mein Handeln im Alltag prägt. Wenn ich an etwas glaube, dann sollte ich auch entsprechend leben. Sonst bin ich unglaubwürdig.
2. Ich muss gut prüfen, woran ich glaube. Nicht, dass ich einer Lüge folge und es am Ende ein böses Erwachen gibt.
Der Tagesspruch möchte uns vor diesem Problem warnen: Wir sollen uns nicht von irgendwelchen Philosophien täuschen lassen. Auch verrät uns der Vers, wer wirklich den Überblick hat.
In der Zwischenzeit ist mein Freund allerdings Christ geworden. Er hat seine alten Überzeugungen über Bord geworfen und glaubt nicht mehr, dass ihn die Mutterschiffe holen werden, sondern dass er, wenn sein Leben zu Ende geht, vor Gott stehen wird. Für ihn wird es kein böses Erwachen mehr geben. Fabian Tröndle