Die Religionsstunde in der Klasse zehn verläuft kurz vor Weihnachten lebhaft. In einem Punkt sind sich fast alle Schüler/innen einig: Maria hat mit einem Mann geschlafen, woher soll sie denn sonst schwanger geworden sein? Mit dieser Meinung sind sie nicht allein. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE (Erfurt) ergab, dass nur knapp jeder vierte Deutsche (23%) glaubt, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Maria selbst hatte die Frage: »Wie kann das geschehen?«, als der Engel Gottes ihr ankündigte: »Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus (Retter) nennen sollst. Er wird große Autorität haben und Sohn des Höchsten genannt werden.«
»Wie kann das geschehen«, fragte Maria, »ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen.« – »Der Heilige Geist wird über dich kommen«, erwiderte der Engel, »die Kraft des Höchsten wird dich beschatten. Deshalb wird das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Sohn des Höchsten genannt werden« (Lukas 1,34-35).
Jesus wollte einmal von seinen Jüngern wissen, für wen die Leute ihn halten. Die Nachfolger Jesu zählten verschiedene berühmte Persönlichkeiten auf. »Und ihr«, fragte Jesus seine Jünger, »für wen haltet ihr mich?« Petrus erwiderte: »Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!« – »Das hat dir mein Vater im Himmel offenbart«, sagte Jesus zu Simon Petrus und bezeichnete ihn als glücklich.
Wer die Jungfrauengeburt leugnet, glaubt auch nicht, dass Jesus der aus dem Himmel auf die Erde gekommene Gottessohn ist. Aber ein gewöhnlicher Mensch wäre niemals imstande, die Sünde der ganzen Welt »wegzunehmen«, wie es im Johannesevangelium heißt. Detlef Kranzmann