»Ist es nicht eine Tatsache, dass heute jeder anständige Deutsche sich seiner Regierung schämt?« So fragte ein Flugblatt, das am 18. Februar 1943 an der Universität München verteilt wurde. Dahinter standen junge Studenten, die nicht länger die Verbrechen der NS-Regierung tatenlos mit ansehen wollten. Sie hatten sich in der »Weißen Rose« zusammengeschlossen, einer Widerstandsvereinigung, in der die Geschwister Hans und Sophie Scholl eine führende Rolle einnahmen. Natürlich wussten sie, dass sie mit ihrer örtlich beschränkten Aktion keine politische Wende herbeiführen konnten, aber sie wollten sich zu ihrem Glauben bekennen und an die göttlichen Grundsätze erinnern, der sich auch eine deutsche Regierung unterzuordnen hatte.
Leider wurden Hans und Sophie bei der Verteilaktion beobachtet, verraten, noch an demselben Tag verhaftet und vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, der sie sofort hinrichten ließ, heute vor 60 Jahren, zusammen mit einem dritten Studenten, Christoph Probst. Im festen Glauben an Jesus Christus erinnerten sich die Geschwister kurz vor ihrem Tod daran, dass sie sich in wenigen Minuten in der Herrlichkeit Gottes wiedersehen würden. Sie wussten, so jung sie waren (24 und 21), wofür sie starben.
Zweierlei müssen wir uns fragen:
1. Sind uns die Gebote Gottes auch so lebenswichtig, dass wir mit unserem Eintreten dafür Nachteile in Kauf zu nehmen bereit sind?
2. Ist unser Glaube an Jesus Christus als unserem persönlichen Erretter für uns so lebendig, dass wir selbst im Angesicht eines schrecklichen Todes mit der gleichen Gewissheit in die Ewigkeit hinübergehen wie die Geschwister Scholl? Gerhard Jordy