Oskar Schindler, dem Steven Spielberg mit seinem Film ein Denkmal setzte, hat zahlreiche Juden vor der Gaskammer gerettet. Der Buchhalter Stern, dem Betrachter auch nach langer Zeit noch lebhaft im Gedächtnis, erweiterte besagte Liste ständig um neue Scheinnamen, wohl wissend, dass er seinen Chef vor fast unlösbare Probleme stellte. Teilweise fuhr Schindler den Zügen nach Auschwitz hinterher und fing sie kurz vor der Ankunft ab, um die mit dem Tod versiegelten Waggons ein vorletztes Mal öffnen zu lassen. Die Liste selber rettete kein Leben. Der Name, der dahinter bürgte, der war Garant des Überlebens. Die meisten Überlebenden, auch Schindler, sind inzwischen gestorben; die übrigen werden ebenso sterben. Dennoch wird jeder mit Recht sagen, die Tat habe sich gelohnt und Schindler sei zu ehren.
Nach der Zahl der geretteten Seelen und den Auswirkungen auf deren Leben war der stellvertretende Tod Jesu Christi unvorstellbar lohnenswerter. Warum? Weil unser Leben unausweichlich auf den Tod zusteuert. Und der Waggon, in dem wir fahren, ist fensterlos, ohne Licht und auf der Fahrt in den sicheren Tod. Für Gottes Sohn ist jedoch kein Problem unlösbar, kein Fall hoffnungslos. Er kann uns aus diesem Todeszug herausholen, wenn wir uns nur zu ihm wenden. Selbst die schlimmsten Sünder finden sich auf seiner Liste. Er ist der Garant unseres Überlebens bis in die Ewigkeit hinein. Er schenkt uns nicht noch ein paar Tage mehr in dieser Welt, seine Liste bürgt dafür, dass wir in der Ewigkeit an seiner Seite sind. Elmar Scheid