Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Freund; nicht irgendeinen, sondern einen ganz reichen, einen Multimillionär. Und dieser Freund würde Ihnen sagen: »Wenn du in Not gerätst, dann wende dich getrost an mich. Und damit dir das nicht zu schwerfällt, schreibe ich dir zwanzig Blankoschecks aus. Wenn du mal Geld brauchst, setzt du nur die benötigte Zahl ein und bringst den Scheck zur Bank. Da bekommst du dann das Geld, weil du mein Freund bist.«
Nun stellen Sie sich vor, Sie nähmen das Scheckheft mit nach Hause und gerieten einige Zeit später in Schwierigkeiten. Sie hätten hier Schulden und da Schulden und schließlich sogar Hunger. Da würde Ihnen dann das Scheckheft einfallen. Sie nähmen einen davon heraus und schrieben drauf: »Achtundneunzig Pfennige an Fa. Albrecht & Co. Für ein Schwarzbrot.« Anschließend vereinbarten Sie einen Termin bei der Schuldnerberatung.
Einige Zeit später wird dann der reiche Freund diesen Scheck auch zu sehen bekommen. Was meinen Sie, wie der darauf reagiert, wenn er wirklich auf Ihre Freundschaft, auf Ihr Vertrauen Wert gelegt hat?
Und so ist es mit uns und Gott. Wer ihn als Vater angenommen hat, der weiß, dass er gesagt hat: »Bittet, so wird euch gegeben.« Es wäre nun töricht, anstatt ihn um all das zu bitten, was nur er geben kann, sich selbst abzumühen oder alles gehen zu lassen wie es geht. Da würden wir geistlich völlig verarmen, obwohl wir doch einen reichen Vater im Himmel haben. Wir lebten wie Bettler und sind doch Söhne des Herrn aller Reichtümer dieser und der zukünftigen Welt.
Hermann Grabe