Vor einigen Tagen las ich folgende Geschichte: Eine Prinzessin bekommt von ihrem Verlobten zu ihrem Geburtstag ein großes, schweres Paket. Voller Erwartung öffnet sie die gewichtige Sendung und findet darin eine dunkle Eisenkugel. Tief enttäuscht und verärgert wirft sie die schwarze Kugel in die Ecke. Auf den Boden fallend, springt die äußere Schale der Kugel auf, und eine Silberkugel kommt zum Vorschein. Die Prinzessin nimmt die Silberkugel in die Hand, dreht und wendet sie nach allen Seiten. Da öffnet sich die silberne Hülle und es kommt ein goldenes Etui heraus. Sorgsam dreht die Prinzessin das Etui und findet ein kleines Knöpfchen, drückt es, und das Etui springt auf. Darin liegt ein kostbarer Ring mit einem wunderbaren Brillianten. Ein kleiner Brief liegt dabei mit den Worten: »Aus Liebe zu Dir!«
So geht es vielen Menschen mit der Bibel. Fremd und schwer, dunkel und eigenartig erscheint sie auf den ersten Blick. Wer sie aber in die Hand nimmt, aufschlägt, sich ehrlich mit ihr beschäftigt und darin liest, dem öffnet sie sich. Zunächst zeigt sich, dass die Bibel ein durchaus reales Welt- und Menschenbild hat, auch staunen wir über ihre historische Zuverlässigkeit. Wenn wir dann uns selbst mit einbeziehen, merken wir, dass bei uns auch manches im Argen liegt. Das kann uns – wenn wir aufrichtig sind – zu der Bitte um Vergebung unserer Schuld bringen. Glauben wir auch den darauf stehenden Versprechen Gottes, kann uns sein Geist Frieden und Freude schenken. Dann erst fangen wir an, den Schatz zu entdecken, den Gott uns mit der Bibel in die Hände gelegt hat. Bodo Ammenhäuser