Während eines Sommerurlaubs in der Schweiz starteten meine Frau und ich eines Morgens zu einer Gebirgswanderung. Es war ein klarer Sommertag und die Sonne schien immer heißer. Anstrengend ging es aufwärts, wir schwitzten ungemein und unser kleiner Trinkvorrat war binnen kurzem aufgebraucht. Bald plagte uns quälender Durst, doch weit und breit gab es nichts Trinkbares. Die Lippen schwollen an, uns sauste der Kopf und nur mühsam schleppten wir uns weiter. Da, endlich: die Bergstation; dort könnten wir sicher unseren Durst stillen. Und tatsächlich, schon im Hof gab es einen Wasserhahn. Noch nie war uns schlichtes Wasser so kostbar erschienen wie jetzt, wir tranken und tranken mit einem Glücksgefühl ohnegleichen.
Die UNO hat 1992 den 22. März eines jeden Jahres weltweit zum Tag des Wassers erklärt. Obwohl der Wasservorrat unserer Erde schier unerschöpflich ist, sind davon nur etwa 0,8 Prozent als Trinkwasser nutzbar. Und dieser Anteil geht durch die von Menschen verursachte Umweltzerstörung und -vergiftung immer mehr zurück. Nach einem Bericht der UNESCO haben schon heute etwa 1,2 Milliarden Menschen kein ausreichendes Trinkwasser. Sie schätzt, dass in 20 Jahren mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung unter Wasserarmut leiden wird.
Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Auch unser Körper besteht zu über 60 Prozent aus Wasser, das immer wieder Nachschub braucht. Schon wer wenige Tage nichts trinkt, kann daran sterben. Durst hat aber nicht nur unser Körper, sondern auch unsere Seele. Doch dieses Verlangen kann in letzter Tiefe nur in Jesus Christus gestillt werden, der gesagt hat: »Wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten« (Johannes 6,35). Otto Willenbrecht