Vieles, was wir in unserer fortschrittlichen Welt haben, nehmen wir als völlig selbstverständlich, z.B. den Wasserhahn. Selbst an diesem Tag hat wahrscheinlich jeder von uns ihn schon mehrmals benutzt. Was für eine Errungenschaft ist es, dass wir nur den Hahn aufdrehen müssen und Wasser nach Bedarf aus der Leitung fließt. Wasser ist lebensnotwendig als Lebensmittel und zur Körperpflege.
Wie es heute noch in vielen Ländern ist, so war es in der Zeit der Bibel nicht so einfach, frisches Wasser zu haben. Das Wasser musste mühsam herbeigeschafft werden. Man musste Regenwasser auffangen, einen Brunnen graben oder zu einer Quelle gehen. Dann wurde das Wasser geschöpft und in einem Gefäß nach Hause getragen. Das Erlebnis, den Durst zu löschen oder ein erfrischendes Bad zu nehmen, war viel intensiver und nicht so selbstverständlich.
Vor diesem Hintergrund gebraucht die Bibel die Quelle als Sinnbild für innere Erfrischung und Stärkung. In unserem Lebensalltag brauchen wir diese innerliche Erquickung, denn durch vielerlei Belastungen, Sorgen und Nöte und Stress fühlen wir uns oft erschöpft und ausgebrannt. Dann sehnen wir uns nach einer Quelle, wo wir auftanken können.
Gott will die Quelle für uns sein. Er möchte uns ein verborgenes inneres Leben schenken und uns innerlich erfrischen. Die Worte der Bibel leiten unsere Gedanken zu ihm hin und lassen uns erkennen, wie er ist. Seine Wahrheit weist uns einen guten Weg zum Leben, und seine Liebe ermutigt und tröstet uns. Unsere Sorgen dürfen wir bei ihm ablegen. »Bei dir ist die Quelle des Lebens«, heißt es in den Psalmen. Unzählige Menschen haben Gott immer wieder als erfrischende Quelle erfahren. Manfred Herbst