Die drei sollten nun fleißig mit dem Geld arbeiten und für ihren Herrn in dessen Abwesenheit Zinsen verdienen. (Man kann die ganze Geschichte in Matthäus 25,14-30 nachlesen).
Interessant ist, dass ausgerechnet der mit dem einen Talent nichts tat, während sich die anderen nach Kräften mühten; denn gewöhnlich werden uns Geschichten erzählt, in denen die »Reichen« die Bösen und die »Armen« die Guten sind.
Dieser hier hat nun gedacht: »Was soll ich mich anstrengen! Hätte ich fünf Talente, ja, da hätte sich die Sache gelohnt – aber so?!« Und darum vergrub er das Geld seines Herrn und legte sich auf die faule Haut.
Geht es in Ihrer Gemeinde auch so zu? Da sind ein paar besonders Begabte, die sich redlich mühen in der Kinderarbeit, bei der Alten- und Krankenbetreuung und wo immer der Schuh drückt. Und dann ist da der große Haufen, der sich nicht für begabt hält und darum überhaupt nichts macht. »Ich bin ja nur ein kleines Licht, was könnte ich schon ausrichten?« heißt es dann. Natürlich, für einen großen Saal reicht ein Teelicht nicht aus; aber gibt es denn nichts Kleineres, was man sehr wohl ein wenig hell und freundlich machen könnte? Das Problem ist nämlich: Man möchte trotz des »kleinen Lichts« gern gesehen werden und »groß rauskommen.« Und wenn das nicht geht, dann tut man lieber gar nichts.
Was wollen wir aber sagen, wenn der Herr Jesus wiederkommt und Rechenschaft fordert? Wäre es da nicht schön, von ihm das Lob zu hören, was er für die beiden anderen bereit hat? Heute ist noch Zeit, das Licht – auch wenn es klein ist – vor den Menschen zu Gottes Ehre scheinen zu lassen.
Hermann Grabe