Freitag, 22. Juni 2012

Leitvers

Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf. Weil ihr die Schwachen ... verdrängt habt und mit euren Hörnern stoßt, bis ihr sie ... zerstreut habt, so will ich meine Schafe retten.
Hesekiel 34,20-21

Alltag

Nichts Böses bleibt ungestraft!

Also, meine Tante Luise war ganz gewiss nicht dumm. Dass sie sich von ihrer großen Schwester übers Ohr hauen ließ, lag nur daran, dass sie zu der Zeit noch sehr klein war.
Damals, als Dickmilch noch eine Kostbarkeit war, hatten die beiden eine Schüssel voll bekommen, die sie sich mit Zucker bestreuen und teilen sollten. Die große Schwester sagte zu Tante Luise, sie solle ihren Löffel genau in der Mitte festhalten, damit sie, die Ältere, ihre Hälfte leer essen könne. Erst als nur noch sehr wenig in der Schüssel war, bemerkte die Kleine, dass die Dickmilch aus ihrer Hälfte um ihren Löffel herum zur Seite ihrer Schwester gelaufen war. Auch das lauteste Geschrei half nicht, den Schaden ungeschehen zu machen.
Nach diesem Muster läuft das Leben leider überall in der Welt ab. Die Größeren oder die Schlaueren betrügen die Kleineren oder Dümmeren. Und meistens geht es da um viel mehr, als um eine Schüssel Dickmilch. Die Überlegenen meinen, das ganz ungestraft tun zu können, weil es oft so leicht geht und weil sie so schlau sind, möglichst keine Zeugen dabei sein zu lassen. Aber sie täuschen sich gewaltig; denn unser Tagesvers stellt Gott als Hirten der Menschen da, und er ist immer Zeuge aller unserer Gewalttaten und Betrügereien. Und er wird alle Quäler und Gauner zur Verantwortung ziehen, besonders alle, die seinem Volk Schaden zugefügt haben.
Daran sollten wir immer denken, wenn wir die Möglichkeit haben, ungerechten Gewinn zu erzielen.
Gott vergibt auch solche Sünden; aber es ist gewiss besser, sich durch einen Bibeltext wie den obigen warnen zu lassen, und der Gerechtigkeit zu dienen, als ein Unrecht bereuen zu müssen. Hermann Grabe
Frage
Welche Rolle spielt der allmächtige Gott bei Ihren Überlegungen?
Tipp
Gott steht immer aufseiten der Schwächeren.
Bibellese
Hesekiel 34,11-22

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