Eine junge Frau aus einem wegen vieler Verbrechen gefürchteten Stadtteil, wartete an einer Haltestelle auf den Bus. Ein junger Polizist näherte sich und fragte: »Darf ich mit ihnen hier warten?« - »Das ist nicht nötig«, antwortete sie, »ich fürchte mich nicht.« - »Ich aber«, sagte der junge Beamte, »würden Sie also mit mir hier warten?«
Der Apostel Paulus war mit den Korinthern ganz offen und ehrlich, als er ihnen seine Furcht und seine Schwäche schilderte. Er ist dieser Furcht nicht ausgewichen, aber er wandte sich zu dem Herrn Jesus und hat sich in völligem Vertrauen und in allen Stücken auf ihn verlassen. So konnte er sagen, dass sein Reden und seine Predigten »in Erweisung des Geistes und der Kraft« geschahen. Bestimmt dürfen wir annehmen, dass Paulus während seines Aufenthalts in Korinth viel Zeit im Gebet und im vertrauten Umgang mit Gott verbracht hat.
Wenn wir so ehrlich sind und unsere Furcht zugeben, dann bedeutet das nicht notwendigerweise, dass unsere Gemeinschaft mit Gott gestört ist, oder dass irgendetwas anderes in unserem Leben nicht stimmt. Zugeben, dass wir Furcht vor dem Sterben haben oder davor Krebs zu bekommen, dass wir Furcht haben unseren Verstand zu verlieren, oder dass unsere Kinder in Schwierigkeiten kommen, all das bedeutet nur, das wir zu unseren Gefühlen stehen. Um unsere Furcht zu überwinden, müssen wir sie zuerst einmal zugeben. Dann müssen wir sie zu Gott bringen und im Vertrauen auf seine Hilfe zur Ruhe kommen. Das ist die einzige Möglichkeit, Furcht zu überwinden. Und wenn die Furcht wiederkommt?! Dann legen wir sie aufs Neue Gott zu Füßen. Rudi Joas