Gestern endete es damit, dass Jesus Christus auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist und dort zur Rechten Gottes Platz genommen hat. Der heutige Teil zeigt, dass er dort nicht bleibt, sondern wiederkommt, um alle Menschen, ganz gleich, ob gestorben oder lebend, nach seinen Maßstäben zu beurteilen. Dieser Teil des Bekenntnisses macht klar, dass jeder Mensch Verantwortung für sein Leben hat. Der Sohn Gottes wird ausnahmslos jeden an einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte zur Rechenschaft ziehen. Wie wird das sein? Was wird da wogegen abgewogen? Und wann habe ich – aus Sicht des göttlichen Richters – mein Leben richtig gelebt? Was zählt eigentlich bei Gott?
Wer diese Aussagen bekennt und glaubt, der muss eine Antwort darauf haben, nach welchen Grundsätzen Jesus Christus ein Leben beurteilt. Die meisten Menschen fangen angesichts dieser Aussage an, im Stillen zu überlegen, was sie an guten und schlechten Taten zu verbuchen haben, und versuchen – wie bei einem Girokonto –, ihren Lebenssaldo zu errechnen. Und, wie ist der Kontostand? Wer so denkt und rechnet, hat allerdings schon verloren. Die Idee, dass gute Taten schlechte Taten ausgleichen können, ist ein Irrglaube. Diese Arithmetik gibt es bei Gott nicht. Ein schlechtes Wort, ein böser Gedanke oder eine falsche Tat disqualifizieren jeden für den Himmel. Das Einzige, was zählt, ist der Glaube an den, der den Gottlosen gerecht macht. Dieser bewirkt, so der Tagesvers, dass auch der, der es an sich nicht verdient, vor Gottes Gericht als völlig gerecht gilt. Allerdings muss man sich dazu dem biblischen Urteil unterwerfen, dass meine Taten vor Gott nie ausreichen und ich ganz auf Jesus Christus angewiesen bin! Markus Majonica