Eine Fahrschülerin nahm im Stadtverkehr ständig den Bordstein mit. Da sagte der Fahrlehrer: »Auf was du siehst, darauf fährst du zu.«
Der Textabschnitt unseres Tagesverses erzählt von dem Ereignis, als Jesus über das Wasser kommt und auf die verzweifelten Jünger im Fischerboot zugeht. Petrus verlässt das Boot, nähert sich Jesus - aber nach einigen Augenblicken beginnt er zu sinken. Vier Abläufe bzw. Zustände sind in diesem Bibelvers verborgen:
Erstens, der Wind: Eine äußere, beeindruckende Größe gerät ins Blickfeld des Petrus. Vom See Genezareth ist bekannt, dass plötzliche Fallwinde den See ungemein aufpeitschen können. Zweitens, die Furcht: Das innere Gleichgewicht gerät aus den Fugen. Die Furcht ist begründet, denn Wind und Wellen sind so stark. Drittens, das Sinken: Es wird offensichtlich, dass menschliche Kraft gegen die Kräfte der Natur nicht ankommt. Die Not wird größer. Viertens, der Schrei zu Jesus: Der Sohn Gottes ist da und hört den Hilfeschrei.
Dieser Ablauf zeigt, wie äußere und innere »Wellen« sich gegenseitig abwechseln. Aber was ist das eigentliche Problem? Denken wir an den Satz des Fahrschullehrers: »Auf was du siehst, darauf fährst du zu.« Petrus sieht zunächst auf Jesus, dann aber auf den Wind und die Wellen. Trotz der Nähe Jesu wandert sein Blick hin zur Gefahr (Wind und Wellen). Und so beginnt er zu sinken.
Auch wir Menschen heute sind immer wieder mit Angst und Zweifel konfrontiert. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar. Und dennoch verspricht Jesus, dass er allezeit bei uns ist (Matthäus 28,20). Mit seiner Hilfe dürfen wir rechnen. Er hört auch unseren Hilfeschrei. Stefan Taube