Mal richtig »wegtauchen« und mit sich alleine sein, wer hatte nicht schon dieses Bedürfnis? Bei einem Waldspaziergang zum Beispiel. Da kann man abschalten, durchatmen und die Welt mit ihrem Lärm und Getriebe weitgehend vergessen. Wer nicht nur in sich gekehrt dahintrottet, wird manches entdecken: interessante Pflanzen, Kleingetier und allerlei Fundsachen. Vielleicht auch ein Wegzeichen aus Holz oder Stein. In einem Wald im Schwäbischen trägt ein solches die Inschrift: DER WEG ZUR EWIGKEIT IST GAR NICHT WEIT, AM MORGEN GING ICH FORT, AM ABEND WAR ICH DORT. Hier hatte sich wohl ein Unfall ereignet, bei dem jemand zu Tode kam. - Ob diese Person die Ewigkeit im Blick hatte, als sie sich auf den Weg machte? Wer denkt schon, wenn er »morgens fortgeht«, dass er im Jenseits ankommen könnte? Für den gehetzten modernen Menschen ist der Weg dorthin manchmal noch kürzer. Eigentlich muss gar nichts »passieren«, denn wir leben nur von einem Herzschlag zum anderen, und jeder kann der letzte sein. Wir sind abhängig von unserer Blutpumpe und leben im wahrsten Sinne des Wortes »auf Pump«.
Zugegeben, das ist nicht unbedingt ein erquickliches Thema, schon gar nicht für den Tagesbeginn, aber vielleicht ein heilsames. Womit wir schon wieder bei der Bibel wären. Denn nur das Wort Gottes gibt eine gültige Antwort auf »letzte« Fragen. Gott mahnt uns, an unser Ende zu denken, damit wir »klug werden« (Psalm 90,12). Klug werden bedeutet, auf sein Erlösungsangebot eingehen. Wer an Jesus Christus glaubt und ihm sein Leben übergibt, den kann im Grunde nichts überraschen, mag auch der »Weg zur Ewigkeit« kürzer sein, als man ahnt. Johann Fay