Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,18
Die Koffer sind gepackt, die Vorfreude bei den Schülern steigt. Es geht für drei Tage in die Niederlande. Wir nehmen als Schule an einem europäischen Förderprogramm teil und dürfen eine Partnerschule besuchen. Wir werden in der Stadt Arnheim sein, ins Bowlingcenter gehen etc. Einfach toll. Dort angekommen, geht es schon los: »Die Dusche ist zu klein!« - »Kann man hier Bettwäsche kaufen?« - »Das Essen ist doof!« - »Der Bürgersteig ebenfalls!« - »Wie im Gefängnis!« Und so weiter …
Mich wundert das Verhalten der Schüler - oder besser gesagt: Es ärgert mich! Die komplette Reise ist für die Schüler kostenlos (!). Ja, wirklich. Da es im Rahmen des Förderprogramms läuft, zahlen die Schüler (bis auf ihren Besuch bei einem weltweit bekannten Schnellrestaurant o. Ä.) keinen (!) Cent. Wie kann man nur so undankbar sein?!
Dieses (kindische) Verhalten zeigt, wie wir Menschen sind: unzufrieden, undankbar, murrend. Ich selbst bin nicht besser. Gott aber lässt über mir die Sonne aufgehen - und wieder untergehen. Er schenkt Regen und befeuchtet die Erde. Die Saat wächst - und ich mache keinen Finger dafür krumm. Trotzdem gibt es immer wieder genügend Bereiche, wo ich das Haar in der Suppe finde: zu kalt, zu heiß, zu nass, der Nachbar nervt, die Kinder auch.
Ist das kindisch, deutsch oder einfach menschlich?! Ich will dagegensteuern. Ich will dankbar sein. Ich will das in Worten ausdrücken: »Danke Gott für die vielen guten Kleinigkeiten, die du mir schenkst.« Und ich will die entsprechende Haltung haben: Ich will fröhlich sein, zufrieden, dankbar. Es gibt genügend Gründe dafür.
Willi Dück