Ein trauriges Kapitel der Menschheitsgeschichte ist die Sklaverei im Amerika des 17. bis 19. Jahrhunderts. Man schätzt, dass etwa 20 Millionen Menschen aus Afrika in dieser Zeit als Sklaven nach Amerika verschleppt wurden. Die Sklaverei war ein Geschäft: Für Sklavenhändler, Schiffskapitäne und besonders für die Sklavenhalter, die so auf ihren Ländereien den Arbeitskräftebedarf preiswert deckten und ihren eigenen Wohlstand steigerten.
Die Sklaverei in Nordamerika gehört zwar der Vergangenheit an, doch die Geschichte der Menschheit ist durchzogen von einer breiten Spur der Ausbeutung und Entrechtung. Die Verhältnisse haben sich in vieler Hinsicht geändert, die Menschen jedoch nicht. Die Methoden und Schauplätze mögen heute andere sein – das Unrecht der Ausbeutung und Übervorteilung ist das gleiche geblieben. Hören wir davon, so empören wir uns und in unserer Ohnmacht kann es schnell dazu kommen, Gott verantwortlich zu machen, ihn wegen Untätigkeit und Ungerechtigkeit anzuklagen. Doch zu solchen Gedanken sollten wir uns nicht hinreißen lassen; denn die Bibel sagt unmissverständlich, dass Gott kein Unrecht übersieht und dass es einen Tag geben wird, an dem für ihn das Maß voll sein wird und er Rechenschaft fordert. Genauso unmissverständlich aber macht Gott – weil er die Menschen trotz allem liebt – jedem das Angebot, zu ihm umzukehren und frei zu werden von jeder Schuld und Ungerechtigkeit, die sie begangen haben, wenn sie sie zugeben und um Vergebung bitten; denn dafür ist Jesus Christus gekommen. Er trug die Strafe für alle Bosheit der Menschen am Kreuz von Golgatha. Günter Dürr