Vorige Woche habe ich einen nahen Verwandten zu Hause besucht. Er hat Lungenkrebs, und es geht ihm schlecht. Es gibt Stunden, da sind die Schmerzen unerträglich. Er weiß nicht, wie er es aushalten soll. Seit Monaten kann er sowieso nur noch auf dem Rücken liegen. Aber manchmal ist auch das schwierig.
Oder er ist infolge der starken Schmerzmittel so geschwächt, dass es ihm schwerfällt, zu reden oder am Alltag seiner Familie teilzunehmen. Seit einiger Zeit hat er dazu immer wieder heftige Schweißausbrüche.
Es ist bedrückend mit anzusehen, wie er leidet. Seine sehr tapfere Familie, Geschwister, Mutter und Freunde, alle fühlen wir uns hilflos angesichts dieser schrecklichen Krankheit. Trotzdem bringen sich so viele ein und helfen, jeder mit seinen Möglichkeiten. Immer wieder sitzen wir auch an seinem Bett und versuchen, mit ihm auszuhalten.
Es muntert ihn auf, wenn wir ihm Lieder singen. Ich bin erstaunt, welche Lieder er hören will: Lieder, die Gott die Ehre geben, in denen Gott angebetet wird. Lieder, die Gott preisen und Jesus groß machen. Auch wenn er betet, gibt er zuerst Gott die Ehre. Bei seiner Frau bemerke ich das Gleiche. Ich dachte erst, wie kann man in so einer Verfassung Gott loben? Aber seine Haltung tief in ihm bewirkt, dass er zuerst Gott ehrt: Er dankt Gott, dass Jesus zu uns kam; er betet an, weil Gott Gott ist. Um Gottes Willen! Er lebt das Gebet: »Unser Vater, geheiligt werde dein Name«.
Auf meinem Weg nach Hause dachte ich an Hiob. Dem ging es sehr schlecht, und die Bibel sagt, dass er bei Gott blieb und ihm die Ehre gab. Hanne Häuser