Es kommt nicht selten vor, dass sich Nachbarn vor Gericht treffen, weil sich unspektakuläre Kleinigkeiten zu einer unüberwindlichen Fehde hochgeschaukelt haben, die ein richterliches Urteil erfordert, weil keine andere Einigung möglich scheint. Meistens geht es gar nicht um die vorgeschobenen Gründe wie über den Zaun wachsende Äste, unerwünschte Haustierbesuche, Kinderlärm oder zugestellte Parkplätze. Im tiefsten Grund geht es den Kontrahenten um Rechthaberei. Oft fängt es harmlos an: Eine Person weist die andere auf etwas hin, worüber sie sich ärgert; diese sieht das nicht ein und kontert mit den Fehlern der anderen. Ich denke, Sie können sich die Fortsetzung selbst ausmalen. Allzu vertraut und alltäglich sind derartige Begebenheiten.
Wir sollten die Bibel beherzigen und uns nicht mitreißen lassen von solch typisch menschlichen Verhaltensweisen. Das Wort Gottes gibt uns gute Ratschläge für unser Alltagsleben, gerade im Buch der Sprüche. Wenn wir den heutigen Tagesvers beherzigen, können solche Geschichten schon im Keim erstickt werden. »Der Klügere gibt nach.« Ein friedliches Zusammenleben mit ihren Mitmenschen, mit denen Sie es täglich zu tun haben, und eine gute, freundschaftliche Nachbarschaft sind es allemal wert.
Als Jesus vor seinen Anklägern stand und sie ihn unbegründet anschuldigten, schwieg er. Er hat nie Gleiches mit Gleichem vergolten. Er war langmütig und hat den Streit beschwichtigt. Kommt es zu zwischenmenschlichen Streitigkeiten, fordert die Bibel uns auf: »Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?« (1. Korinther 6,7).
Daniela Bernhard