Für Christen ist die Auferstehung der Inbegriff für Glaube und Hoffnung. Sie glauben fest, dass sie einmal auferstehen werden, und freuen sich darauf. Aber es gibt auch Menschen, die gar nicht auferstehen wollen. Sie wünschen sich lieber, für immer ausgelöscht zu sein – einfach nicht mehr existent. Einige von ihnen dokumentieren ihre Einstellung durch die Verfügung, dass ihre Leiche verbrannt und die Asche ins Meer gestreut wird, in der fälschlichen Meinung, dass dann eine Auferstehung nicht mehr möglich sei.
Die Bibel belehrt uns eines Besseren: Bei der Auferstehung ist nicht der »freie Wille« des Menschen gefragt. Alle müssen auferstehen, ob sie wollen oder nicht. Keiner kann sich der Macht Gottes widersetzen, die längst Entschwundenes wieder hervorbringt, selbst wenn der Körper in einzelne Atome aufgelöst wurde.
Der in dem Vers erwähnte Feuersee ist kein Fegefeuer, in dem man wegen der Sünden des Lebens geläutert wird und danach in den Himmel kommt, wie fälschlicherweise die katholische Kirche lehrt, sondern die Hölle, die ewige Gottesferne, ein absolut endgültiger Zustand ewiger Qual. Die einzige Möglichkeit, diesem Schicksal zu entrinnen ist, unseren »freien Willen« hier und jetzt zu benutzen und freiwillig ein Leben unter der Herrschaft Gottes zu führen. Dazu müssen wir das Urteil Gottes über uns anerkennen, dass kein Mensch aus eigener Kraft der Gerechtigkeit Gottes entsprechen kann, und ihm unsere Schuld bekennen. Dann vergibt er uns aufgrund des Opfers Jesu am Kreuz und dazu erhalten wir das Recht, Kind Gottes zu werden und das ewige Leben zu erben.
Günter Seibert