In einer Stadt hatte jemand ein an der Straße ein Schild aufgestellt, auf dem man etwa Folgendes lesen konnte:
20 Stunden bis New York - wenn Sie das nächste Flugzeug erreichen.
20 Minuten, bis zum Bahnhof - wenn Sie schnell gehen.
20 Sekunden bis in die Ewigkeit - wenn Sie Pech haben!
Mancher mag sich über dies Schild geärgert haben, weil es ihn aus schönen Träumen riss, in denen die Zukunft in rosaroten Farben vor ihm lag. Müssen tatsächlich überall diese Miesmacher auf harmlose Autofahrer lauern, um ihnen den Tag zu verderben?
Hat man sich allerdings wieder etwas beruhigt, müsste manchem doch die Frage kommen, warum ihn das Plakat geärgert hat. Und da kommt man zu der verblüffenden Feststellung: Ich weiß tatsächlich nicht, was im nächsten Augenblick geschehen kann. Selbst wenn man sich selbst für einen kleinen Schumi hält, der sich jeder Verkehrssituation gewachsen zeigt, gibt es doch noch die vielen anderen, die nicht alles im Blick haben und die »rechts vor links« immer noch nicht kennen, oder die mit nassem Herbstlaub noch nie Erfahrungen machten. Ja, und da kann man tatsächlich blitzschnell in der »Ewigkeit« landen. Der nächste Gedanke müsste dann doch sein, was man tun kann, um nicht im Jenseits - falls es das gibt - eine hässliche Überraschung zu erleben. Einfach zu behaupten, die gibt es nicht, wäre doch so dumm, wie mit geschlossenen Augen auf die nächste Kreuzung zuzufahren.
Unser Tagesspruch sagt uns, wir sollten uns auf die Begegnung mit unserem Schöpfer vorbereiten. Und das tun wir am besten, wenn wir ihn zu Lebzeiten fragen, was er von uns will. Er lädt uns sogar dringend dazu ein, und er will unser Bestes.
Hermann Grabe