Jack London war ein berühmter Schriftsteller um 1900. Er lebte die meiste Zeit in Kalifornien. Dort wurde er geboren. Von dort aus bereiste er die Erde, wobei von einem gutbürgerlichen Reisen nicht die Rede sein konnte, denn meistens hatte er kein Geld. Er stromerte sozusagen durch die Welt. In ärmsten und chaotischen Verhältnissen aufgewachsen, lernte er schon als Kind alle Härten des Lebens kennen. »Entweder kämpfen oder untergehen« hätte sein Lebensmotto sein können; er kämpfte.
Lesen hatte er gelernt. So las er alles, was er in die Finger bekam, und nutzte intensiv das, was die öffentlichen Bibliotheken ihm anboten. Wenn er nicht las, arbeitete er – als Krabbenfischer, Austernpirat, Hilfspolizist, Farmer. Manchmal ging es rasant bergauf mit ihm, manchmal ebenso schnell bergab. Das Leben – eine einzige Achterbahnfahrt. Dann durchzog er die Welt. Er wurde Seemann in der Südsee, lebte unter Obdachlosen in London und wurde Goldsucher in Alaska. Irgendwann entschloss er sich, seine Mitmenschen an seinen Erfahrungen mit rauen Gesellen, Extremsituationen und wilden Tieren teilnehmen zu lassen. Er begann, Bücher zu schreiben – und hatte Erfolg, gewaltigen Erfolg. Er wurde ein Bestsellerautor. Jack London litt aber auch an Trunksucht. Er fand die innere Freiheit, auch darüber zu schreiben und davor zu warnen. Er starb 1916 – heute vor 100 Jahren – gerade 40 Jahre alt.
Unser Tagesvers stammt vom Apostel Paulus. Auch er hatte ein bewegtes Leben. Aber er setzte sich ein, das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen, damit auch andere den wahren Sinn des Lebens finden können – ein Leben, das nicht von Trieben und Süchten hin- und hergeworfen, sondern aus der Kraft Gottes geführt wird. Karl-Otto Herhaus