Gott wiederholt nun seinen Auftrag an Jona, und der darf an der Stelle wieder neu anfangen, an der er zuletzt gescheitert ist. Das ist eine wichtige Erfahrung, die man mit Gott machen kann: Wer ihm dient, macht vielleicht Fehler. Aber diese Fehler müssen mich nicht dauerhaft für die Arbeit disqualifizieren, wenn ich auf den Weg mit Gott zurückkehre. Tatsächlich stellt Jona sich nun der Herausforderung, seinen Feinden, die für ihre Grausamkeit bekannt sind, von Gott mitzuteilen, dass dieser sie wegen ihrer Bosheit vernichten werde. Menschlich gesprochen dürfte Jona kaum mit freundlicher Aufnahme gerechnet haben. Doch er setzt Gottes Auftrag um und predigt öffentlich in dieser Stadt über das drohende Gericht Gottes.
In diesem 3. Kapitel des Buches Jona bewegen mich drei Aspekte:
Zum einen setzt Gott mit Jona einen Mann ein, der selbst erlebt hat, was es bedeutet, Gottes gerechten Zorn auf sich zu ziehen, der aber auch ganz neu erfahren durfte, was Vergebung bedeutet.
Das Zweite ist, dass Jona mit seiner unpopulären Botschaft Erfolg hat. Es wäre für die Bewohner Ninives leicht gewesen, diesen israelitischen Propheten zu ignorieren, zu verspotten oder gar zu töten. Es gab keinen objektiven Beweis für die Richtigkeit seiner Aussage, dass in 40 Tagen die Stadt zerstört werden sollte. Doch offenbar hat jeder Bewohner von Ninive verstanden: Wenn ich auf mein Leben blicke, hätte Gott jedes Recht zu strafen. Und wer kann vor dem Gericht Gottes retten? Deswegen bekennen alle öffentlich ihre Schuld.
Das Dritte ist: Wenn Gott Gericht androht, dann liegt darin die Chance zur Umkehr! Wenn Gott ernst in mein Leben redet, dann ist das nicht das Ende, sondern die Möglichkeit zu einem neuen Anfang! Markus Majonica