Zum Schluss des ersten Kapitels des nach ihm benannten Buches wird Jona ins Meer geworfen, weil er Gottes klaren Willen missachtet hat. Doch das ist noch nicht das Ende. Gott verfolgt weiterhin seinen Plan mit Ninive und mit seinem Diener Jona. Denn dieser muss, obgleich er zu Gottes Volk gehört, noch sehr viel über Gott, vor allem aber über sich selbst lernen.
Aus meiner Sicht ist das, was nun folgt, eine unumgängliche Lektion für Jona, um ihn auf seinen eigentlichen Auftrag vorzubereiten: Gott sendet einen Fisch, der Jona verschlingt. Nun sitzt er in dessen Magen wie in einem Grab. Er ist wie tot, völlig unfähig, etwas zu tun oder gar sich selbst zu retten. Er erlebt: Ungehorsam gegenüber Gott führt immer in eine Sackgasse. Und die Lage, in die er sich durch seinen eigenen Fehler selbst gebracht hat, erscheint völlig aussichtslos. Doch er soll in Ninive Menschen begegnen, denen genau diese Erfahrung nicht unbekannt ist: sich aus eigener Schuld in einer völlig verfahrenen Situation wiederzufinden, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.
Nun lernt Jona ganz neu, dass Gott selbst in der ausweglosesten Lage noch helfen kann. Er erlebt, dass bei Gott wirklich nichts unmöglich ist. Er versteht - vielleicht ganz neu, vielleicht zum ersten Mal ganz tief - etwas, was er selbst erlebt haben und wissen muss, um seinerseits hoffnungslosen Menschen glaubhaft echte Hoffnung bringen zu können: Gott hat dich weder vergessen noch aufgegeben! Wenn du dein eigenes Versagen erkennst und bekennst und dein ganzes Vertrauen auf den Gott setzt, der wirklich retten kann, dann kannst du wie Jona ein echtes Wunder erleben. Der Fisch spuckt ihn auf Gottes Befehl wieder aus, und Jona kann sein Leben neu beginnen! Markus Majonica