Immer tiefer dringt Alexander der Große in das Perserreich vor. Der persische Großkönig ist vor ihm auf der Flucht, und nun hat der Makedonenkönig nach der Eroberung Vorderasiens das innerste Persien erreicht; kampflos fällt ihm im Jahr 330 v.Chr. die Hauptstadt Persepolis (= Perserstadt) in die Hände. Staunend stehen die makedonischen und griechischen Krieger vor den gewaltigen und prächtigen Palästen und Tempeln der Stadt. Da gibt Alexander den Befehl, den prachtvollen Königspalast anzuzünden und zu zerstören. Er hat diesen Krieg stets als Rachefeldzug verstanden, weil die Perser vor genau 150 Jahren Athen, eine der wichtigsten Städte Griechenlands, eingeäschert hatten. Nun ist die Stunde der Rache gekommen.
Alexander der Große hat sich völlig normal verhalten. Es ist menschliche Art, Böses mit Bösem zu vergelten. Und da der andere sich natürlich auch wieder rächen muss, entsteht daraus eine unendliche Kette von Leid, das sich die Menschen gegenseitig antun.
Gott hat darum in seinem Wort den Gläubigen die Ausübung der Rache verboten, weil er allein die Herzen kennt und die Taten richtig beurteilen kann. Jesus Christus will sogar, dass wir unsere Feinde lieben und Böses mit Gutem vergelten, so wie sich Gott uns gegenüber verhalten hat. Er hat unsere Missachtung Gottes, die die Bibel Feindschaft nennt, nicht durch das Verdammungsurteil beantwortet, sondern uns durch die Sendung seines geliebten Sohnes Heil und ewiges Leben gebracht. Vgl.1. Johannes 4,10! Gerhard Jordy