Ach ja, die Gesundheit. Mancher horcht ständig auf die Signale seines Körpers und verbringt einen guten Teil seines Lebens in ärztlichen Wartezimmern. Oft sind die Befürchtungen unbegründet, wie im folgenden Fall: Der zerstreute Professor kann nicht mehr aufrecht gehen. Der ihn untersuchende Arzt meint: »Ein Rat: Lösen Sie den obersten Hosenknopf aus dem dritten Knopfloch Ihrer Weste.«
Damit sind wir nach dieser Anleihe aus dem Bereich Humor bereits mitten im Thema. Ich denke an jene Frau, von der im 13. Kapitel des Lukas-Evangeliums berichtet wird. Sie war seit achtzehn Jahren zusammengekrümmt und völlig unfähig, sich aufzurichten. »Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr: Frau, du bist gelöst von deiner Schwäche. Und er legte ihr die Hände auf, und sofort wurde sie gerade und verherrlichte Gott.« So der biblische Bericht. Ihr Leiden war echt gewesen und die Heilung hundertprozentig.
Jesus Christus kann auch heute noch »Krummes gerade machen«. Doch ihm liegt nicht daran, uns zu kurieren, damit wir unsere Gottlosigkeit ausleben, sondern er möchte uns im Kern unseres Wesens verändern. Leider gibt es nicht nur eingebildete Kranke so wie den Professor, der sich »verknöpft« hatte, sondern es gibt auch eingebildete Gesunde. »Ich bin mit mir im Lot, ich tue Recht und scheue niemand«, ist eine weit verbreitete »Fehlhaltung«. Durch nicht eingestandene Schuld und Selbstgerechtigkeit, was Selbsttäuschung ist, ist man innerlich verkrümmt, obwohl man trotzig den aufrechten Gang probt. Lassen wir es nicht zu »Haltungsschäden« kommen, die in Ewigkeit nicht zu reparieren sind! Johann Fay