Flechten gehören auch zum Reich der Pilze. Sie wachsen oft an extrem lebensfeindlichen Orten, wie z. B. an Meeresklippen, die ständig von Salzwasser umspült werden. Es sind unscheinbar aussehende Organismen, die mehrere Tausend Jahre alt werden können. DNA-Analysen haben nun erwiesen, dass eine Flechte nicht nur aus einer Pilzart besteht und eine Symbiose mit Algen oder Bakterien bildet, sondern aus zwei verschiedenen Pilzen. Ein Pilz bildet die Struktur der Flechte, also ihren Körper. Die Bakterien oder Algen, je nach Art, leben darin und versorgen ihren pilzigen Wirt mittels Photosynthese mit Nährstoffen. Der Dritte im Bunde, ein weiterer Pilz, vervollständigt die Lebensgemeinschaft, indem er Bitterstoffe ausbildet, um das Pilz-Bakterium bzw. Algen-Geflecht vor Fressfeinden zu schützen. Alle drei sind aufeinander angewiesen und wären auf sich allein gestellt in den Extrembedingungen, in denen manche Flechten leben, kaum überlebensfähig. Zusammen bilden sie aber einen konkurrenzfähigen Superorganismus.
Das göttliche Prinzip von Gemeinschaft demonstriert der Schöpfer hier beispielhaft. Es zieht sich aber durch alle Lebensbereiche. Besonders wir Menschen wurden auf Gemeinschaft hin angelegt. So heißt es schon im zweiten Kapitel der Bibel: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Auch Christen sollen keine Einzelgänger sein. Darum hat Gott die Ehe gestiftet und die Gläubigen in Gemeinden gesammelt.
Gott selbst ist zwar ein einziger Gott, aber er stellt sich uns als Vater, Sohn und Heiliger Geist vor, bildet als dreieiner Gott ein »starkes Team« und wünscht sich, vor allem mit seinen Menschen, Gemeinschaft zu haben.
Daniela Bernhard