Sonntag, 23. Mai 2021 (Pfingstsonntag)

Leitvers

Im Übrigen, Brüder, alles, was wahr, alles, was würdig, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet … dies erwägt.
Philipper 4,8

Christsein / Nachfolge

Verstimmte Saiten

Als Gott die Welt erschaffen hatte, betrachtete er sein Werk und fand es »sehr gut«. Dazu gehörten auch die Seelen der ersten Menschen. Sie waren wie gute gestimmte, »wohltemperierte« Klaviere, auf denen gemeinsam zu Ehren des Schöpfers musiziert werden konnte.
Dann kam der Sündenfall, und dem Teufel wurde es erlaubt, alles durcheinanderzubringen. Die einen Saiten zog er zum Zerspringen stramm, und andere drehte er so locker, dass sie kaum ein Schnarren von sich gaben, und das bei jedem Menschen auf andere Weise.
Weil nun seither der Stolz die verbreitetste Sünde ist, hält jeder Mensch seine eigene Seelenstimmung für die richtigste, zumindest für die vernünftigste, weshalb er dann die der anderen Leute für überspannt oder bestenfalls für naiv hält. Das kann aber kaum zu gemeinsamem Wohlklang, sondern in den meisten Fällen nur zu misstönendem Zank und Streit führen, ganz nach dem bösen Willen des Feindes der Menschenseele.
Gott aber hat seine Menschen noch nicht aufgegeben, sondern lädt sie ein, ihre Missstimmung ihm zu bekennen, und wenn sie das aufrichtig tun, beginnt der oft langwierige Prozess des Neu-Stimmens. Saite für Saite muss nach dem ursprünglichen Muster gestimmt werden, bis endlich immer deutlicher wieder jener Wohlklang entsteht, der am Anfang beabsichtigt und auch möglich war. Und weil Gott den Zusammenklang liebt, hat er uns nicht als Individualisten, sondern als Gemeinden zusammengestellt.
Das biblische Wort für diese Arbeit des Heiligen Geistes an unseren Seelen heißt »Heiligung«. Das ist nichts Überspanntes, nichts Absonderliches, sondern nur die Rückführung zu dem Wohlklang, zu dem wir eigentlich erschaffen wurden. Hermann Grabe
Frage
Wo scheppert's bei Ihnen noch am meisten?
Tipp
Man muss den Meister-Klavierstimmer an unsere Seele heranlassen, damit es besser wird.
Bibellese
Hebräer 12,12-24

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