Während eines Urlaubs am Roten Meer sind wir öfter mit dem Boot zu einem der Korallenriffe gefahren, die der Küste vorgelagert sind. Dort kann man im 30° C warmen Wasser wunderbar schnorcheln. Nie zuvor habe ich in der Natur eine solche Vielfalt an Fischen und Wasserlebewesen gesehen. Beim unmittelbaren Anblick der kleinen und großen Fische in verschiedensten Farben und Formen fiel mir der obige Bibelvers ein. Schon wenige cm unter der Wasseroberfläche wimmelt es geradezu von Leben.
Da sind Schnapper mit leuchtenden Streifen, orangerote Fahnenbarsche, verschiedenste Lippfische, Kaiserfische und Falterfische. Manche schwimmen in dichten Schwärmen vorbei. Andere gleiten einzeln durch das türkisfarbene Wasser. Auch Papageifische und Anemonenfische konnten wir bestaunen. Aus einer kleinen Höhle im Riff blickte mich sogar eine Muräne mit ihren gespenstischen Augen an.
Bei steil einfallendem Mittagslicht leuchten die Korallen in ihrer Farbenpracht: blaugrüne und feuerrote Lederkorallen, seltsam geformte Steinkorallen, besetzt mit schwarzen Seeigeln und Seegurken. Weiter weg vom Riff, etwa 20 Meter von uns entfernt, schwamm eine Seeschildkröte. Ihr Panzer hatte bestimmt einen Durchmesser von 70 cm.
Jedes dieser Geschöpfe hat Gott einmalig gemacht, und er zeigt darin etwas von seiner Schönheit und Majestät. Genauso einmalig ist jeder einzelne Mensch. Von Gott gewollt und gebildet, liebevoll ausgestattet mit unverwechselbaren Eigenschaften. Ist der Schöpfer es nicht wert, gelobt und angebetet zu werden? Kann er es nicht von seinen Geschöpfen erwarten, dass sie ihn bewundern und seine Herrlichkeit rühmen?
Uwe Harald Böhm