Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt.
Jesaja 53,3
Wohl jeder hat schon einmal Schmerzen gehabt: Wundschmerzen, Zahnschmerzen, Rückenschmerzen, Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen und, und, und. Ich kann mich an eine Situation aus meiner frühesten Kindheit erinnern, in der ich aufgrund einer Mittelohrentzündung von Ohrenschmerzen nachts wach geworden bin. Sie wurden so stark, dass ich an der Schlafzimmertür meiner Eltern fast zusammengebrochen bin. Schmerzen sind mir also nicht unbekannt. Doch das, was ich bisher erlebt habe, waren immer nur mehr oder weniger kurzfristige Schmerzen. Ich habe noch nie einen chronischen Schmerzzustand durchleiden müssen, wie er z. B. bei schweren Erkrankungen auftreten kann. Ich habe zwar schon Menschen erlebt und begleitet, für die starke Schmerzen ein ständiger Begleiter waren. Aber ich selbst würde für mich nicht in Anspruch nehmen, sagen zu können, dass ich wirklich mit Schmerzen vertraut bin.
Der Tagesvers spricht nun von einem Mann, der nicht nur mit physischen Schmerzen, sondern auch mit Verachtung, Einsamkeit und Leiden vertraut war. Er beschreibt einen Mann, der hierüber aus eigener, tief durchlebter Erfahrung sprechen konnte, der also wirklich wusste, was es bedeutet, Schmerzen und Leid zu durchleben. In der Gesamtschau der Bibel wird klar, dass es sich bei diesem Mann um Jesus Christus handelt. Er ist einerseits Gottes Sohn, vertraut mit unendlicher Herrlichkeit und Ewigkeit, aber auch ein Mensch, vertraut mit Leiden und Endlichkeit. Und das ist für uns von größter Bedeutung. Denn es handelt sich bei Jesus Christus damit um eine Person, der Sie - auch wenn Sie schweres Leid, starke Schmerzen, größte Verachtung und quälende Einsamkeit durchleiden - aus tiefstem Herzen verstehen kann.
Markus Majonica