Dienstag, 23. November 1999

Leitvers

Es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen ...
und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den
Fabeln (wörtl.: Mythen) hinwenden. Du aber sei nüchtern in allem.

2. Timotheus 4,3-5

Wissenschaft / Technik

Die neuen Mythen

Vor einigen Jahrzehnten war es große Mode in der deutschen Theologie, das Neue Testament zu »entmythologisieren«, d.h. die vermeintlichen Mythen aus ihm herauszufiltern, um zu dem eigentlichen Kern der »Botschaft« durchzudringen. Aber gerade die hohe Idee einer »neutralen« und »objektiven« Wissenschaft, die dem »Entmythologisierungsprogramm« zu Grunde lag, war eine der typischen »Mythen« unserer modernen Zeit.
Die Idee einer allgemeinen Evolution, der Traum des kommunistischen »Paradieses«, der Fortschrittsglaube (»alles wird allmählich schöner und besser«) waren andere solcher Mythen. Weil der Mensch in unserer »nachchristlichen« Zeit die gesunde Lehre nicht mehr ertragen kann, scheint ihm fast jeder Mythos lieber als die Wahrheit zu sein.
Heute ist der Einfluss der Mythologie größer denn je. Einige mächtige Mythen sind das »New Age«-Denken, die Überschätzung der Wirtschaft (»die Ökonomie löst all unsere Probleme«) und der Heilkunde (»der gesunde Körper ist Bedingung Nummer eins für das wahre Glück«). Es fällt auch vielen Christen nicht leicht, diese Mythen immer zu durchschauen. Deshalb warnt Paulus uns: »Du aber sei nüchtern in allem.« Je sicherer wir in der Wahrheit Gottes befestigt sind, umso weniger stehen wir in Gefahr, uns den Mythen zu ergeben. Aber lasst uns uns selbst nicht überschätzen! Die Macht der Mythen um uns herum ist gewaltig und lässt auch uns nicht unberührt. »Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast ... weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst« (2. Timotheus 3,14.15). Willem J. Ouweneel
Frage
Können Sie bei sich selbst durchschauen, inwieweit Sie selber für die Mythen unserer Zeit empfänglich sind?
Tipp
Überlegen Sie einmal, wie »gesund« Ihre Auffassungen über Wirtschaft und Politik sind.
Bibellese
Matthäus 25,1-13

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