Montag, 24. Januar 2005

Leitvers

Denn die Gestalt (Kulisse, Bühnenbild)
dieser Welt vergeht.

1. Korinther 7,31

Zeitzeichen

Eugen Roth (1895-1976) Ein Mensch ...

»Ein Mensch...«, so beginnen alle Gedichte einer der bekanntesten Gedicht-Reihen des Schriftstellers Eugen Roth, die über 1 Million mal verkauft wurde. Heute vor 120 Jahren wurde er in München geboren. Eugen Roth, der unübertroffen humorig und knapp die menschlichen Unzulänglichkeiten skizzieren konnte, schreibt von sich selbst: »Am 24. Januar 1895 erblickte ich das Licht einer hellen (und vermeintlich heilen) Welt. Jeder wird zugeben, dass sich diese heile Welt aber oft genug bis zur Finsternis verdüstert hat.«
Aber der begnadete Poet war sich bewusst, dass unsere Welt einer vorübergehenden Kulisse (siehe Tagesvers) gleicht. Deshalb textete er:
Du weißt, dass hinter den Wäldern blau die großen Berge sind.
Und heute nur ist der Himmel grau und die Erde blind.
Du weißt dass über den Wolken schwer die schönen Sterne stehn,
und heute nur ist aus dem goldenen Heer kein einziger zu sehn.
Und warum glaubst du dann nicht auch, dass uns die Wolke Welt
nur heute als ein flüchtiger Hauch die Ewigkeit verstellt?
Doch das Bewusstsein der Vergänglichkeit und das Ahnen einer Ewigkeit bewegt die wenigsten Menschen zu einer aufrichtigen Suche nach Gott. Wahrscheinlich (oder leider) trifft der folgende Zweiteiler von Eugen Roth nicht nur auf »einen Menschen« zu: »Ein Mensch der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen.« Mit den eigenen Fehlern sind wir Menschen leider sehr nachsichtig. Es wäre aber besser für uns, wenn wir denken würden wie Klagelieder 3,39-40: »Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem Herrn umkehren!« Andreas Fett
Frage
Wie kann man von einer verschwommenen Selbsteinschätzung zu einer wirklichen Selbsterkenntnis gelangen?
Tipp
Beten Sie: Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! (Psalm 139,23)
Bibellese
Lukas 6,27-36

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