Voriges Jahr überkam mich beinahe die Ahnung, dass der Winter nie mehr aufhört. Seit Mitte Januar wartete ich darauf, dass es endlich morgens ein wenig früher hell werden würde. Aber diesmal dauerte es länger als in den vergangenen Jahren, jedenfalls empfand ich es so.
Der Winter blieb und wollte nicht weichen, noch Mitte März schneite es und war auch immer noch sehr kalt. Allerdings entdeckte ich in der letzten Februarwoche die Schneeglöckchen, die winzig kleinen Knospen, die den Frühling ankündigen. Ich freute mich riesig und holte meine Familie in den Garten, um sich das anzusehen.
Von da an war mir klar, der Frühling kommt! Auch wenn es dauert! Natürlich wusste ich das auch vorher. Aber die Kälte und die Dunkelheit waren so bestimmend, dass ich keinen Blick für den Frühling hatte.
Wie oft stecken wir in dunklen, belastenden Situationen und haben den Eindruck, da kommen wir niemals wieder raus. Wir frieren, weinen, ziehen uns zurück und fühlen uns einsam und von Gott und den Menschen verlassen. Aber Gott, der Schöpfer, sieht uns und behält unsere ganze Lage im Auge. Manchmal dauert es lange Zeit, aber Gott greift ein und bewirkt Veränderungen in unseren Lebenssituationen, vor allem aber zuerst in uns selbst. So, wie im Winter die Natur im Verborgenen eine gewaltige Veränderung durchmacht, in der Erde, in den Bäumen, so möchte Gott in unserem tiefsten Inneren durch dunkle Zeiten ein Wachsen und Reifen vorbereiten. Er möchte, dass wir uns ihm ausliefern, damit er Neues schaffen kann. Gott wird seinen Plan mit uns verwirklichen, wenn wir seiner Schöpfermacht vertrauen und Veränderungen zulassen. Hanne Häuser