Die Vorstellung, dass Gott die Welt richten wird, ist in der heutigen Zeit nicht sehr bekannt und auch nicht beliebt. Gott, falls es ihn überhaupt gibt, wird die Dinge schon nicht so krummnehmen, so etwa die gängige Meinung. Niemand ist ja perfekt und Fehler macht jeder.
Allerdings regt sich unser Gerechtigkeitssinn, wenn Menschen Unrecht tun. Wir fordern, dass vor Gericht Recht gesprochen wird und Übeltäter ihre gerechte Strafe bekommen. Mörder, Kinderschänder, Kriegsverbrecher, Terroristen, Bankräuber, Autodiebe ... Sie sollen nicht länger herumlaufen und kriminelle Taten verüben. Wenn es Gerechtigkeit gibt, müssen sie zur Verantwortung gezogen werden. Sie müssen Konsequenzen für ihr Tun erfahren. Würde das unterlassen, hätten wir ein Problem damit. Es besteht kein Zweifel darüber, dass wir ein ausgesprochenes Gerechtigkeitsempfinden haben.
Was ist mit denen, die davonkamen? Deren Verbrechen nie aufflog? Was ist mit denen, die in der Menschheitsgeschichte unvorstellbar viel Unheil anrichteten und nie vor Gericht standen wie etwa Hitler oder Stalin? Es muss eine endgültige Gerechtigkeit geben!
Die Bibel sagt es uns: Es gibt einen gerechten Richter, der jeden Menschen zur Rechenschaft zieht, der für Gerechtigkeit sorgen wird. Jeden Menschen! Auch die »Normalbürger«? Ja, auch wir sind Gott Rechenschaft schuldig, für unser Leben und unsere Taten. Das ist etwas, was wir zu verdrängen suchen. Doch Gott, der gerechte Richter, kennt uns. Sein Maßstab ist nicht das Bürgerliche Gesetzbuch, sondern sein Wort. Auch wenn wir keine »Verbrecher« sind: Gott wird uns anhand seiner Rechtsvorschriften zur Verantwortung ziehen. Welches Urteil wird Gott wohl über unser Leben fällen? Manfred Herbst