24. März 2015. Entsetzt schaute ich mir damals die Bilder im Fernsehen an. Eine Passagiermaschine mit 150 Menschen an Bord zerschellte in den südfranzösischen Alpen. Alle Insassen waren tot, darunter eine Schulkasse mit zwei Lehrerinnen. Als Ehemann und Familienvater kann ich ungefähr erahnen, welches Leid damals plötzlich auf viele Familien traf. Tränen schossen mir in die Augen bei den Bildern und den dadurch ausgelösten Gedanken. Warum bloß geschieht so etwas? Ich betete im Stillen und bat Gott, dass er den Angehörigen in diesen schweren Stunden irgendwie beisteht. Eben irgendwie, ich weiß es selbst nicht, kann es nicht formulieren.
Anschließend blickte ich auf meinen Tageskalender und las: »Schmeckt und seht, dass der HERR gütig ist!« Im ersten Moment kam mir das völlig absurd vor. Hier die Tragödie, dort der Vers aus der Bibel. Ich dachte darüber nach, aber ich konnte auf das »Warum« keine maßgeschneiderte Antwort finden. Ich weiß, dass Gottes Gedanken anders sind als meine. Er verfolgt ein Ziel, hat mit jedem Menschen einen Plan. In seiner Liebe hat Gott dem Menschen aber auch freie Hand gelassen. Und so passieren leider Unglücke und Katastrophen. Die Güte Gottes zeigt sich ja auch darin, dass er nicht alles bis ins Kleinste kontrolliert und diktiert.
Gott sucht Menschen, die ihn aus freien Stücken achten und lieben. Er wird den, der ihm vertraut, nie im Stich lassen. Der zweite Teil unseres Tagesverses lautet: »Glücklich der Mann, der sich bei ihm birgt!« Das will ich tun. Und so konnte ich für die betroffenen Familien beten. Und meine Hoffnung bleibt, dass es einige unter ihnen gegeben hat, die in leidvollen Stunden der Erinnerung an das schreckliche Geschehen ihre Zuflucht bei Jesus Christus suchten und fanden.
Axel Schneider