Er war der erste Mensch, an dem das gerade entdeckte Penizillin angewendet wurde: Der 43-jährige Polizist aus London hatte sich nach einer einfachen Schnittverletzung eine schwere bakterielle Infektion zugezogen. Er bekam hohes Fieber, und alle bisher bekannten Medikamente blieben wirkungslos. Der Mann schien dem Tod geweiht. Doch am 12. Februar 1941 wurde entschieden, ihn mit Penizillin zu behandeln. Das Mittel wirkte: Nach nur 5 Tagen war das Fieber verschwunden. Doch dann das Drama: Der Zustand des Mannes verschlechterte sich erneut. Offensichtlich wurde noch mehr Penizillin benötigt. Doch die Vorräte waren aufgebraucht, und es war eine sehr komplizierte und langwierige Arbeit, auch nur eine Tagesdosis davon im Labor herzustellen. So starb der Mann einen Monat später.
Es gibt Menschen, die davon überzeugt sind, dass Gott Schuld vergeben kann – aber ihre nicht. Sie glauben, so etwas Schlimmes getan zu haben, dass sie außerhalb der Reichweite von Gottes Gnade stehen. ›Gottes Vergebung reicht für die Größe meiner Schuld nicht aus‹, so denken sie verzweifelt. Unser Bibelvers aber sagt etwas anderes: Wie groß die Schuld auch ist, die Gnade ist noch größer. Wer sich in ehrlicher Reue und ungeheucheltem Glauben an Gott wendet, dem wird vergeben – egal, was er getan hat.
Der erkrankte Polizist starb trotz des Penizillins, weil es nicht genug davon gab, um ihn zu retten. Das Blut Jesu aber reicht zur Vergebung aller Sünden. Das hatte Paulus, von dem unser Tagesvers stammt, »am eigenen Leib« erfahren, ein Mann, der vor seiner Bekehrung die Christen grausam verfolgte und dadurch sehr viel Schuld auf sich lud. Wie gut, dass der Vorschuss an Gottes Gnade so groß ist, dass er niemals aufgebraucht werden kann!
Elisabeth Weise