Unser unterfränkisches Dorf (Schwebheim nahe Schweinfurt) ist ein weit über seine Grenzen hinaus geschätztes und anerkanntes Anbaugebiet für Kräuter und Arzneipflanzen. Zu den Zielen der Gemeinde gehört der Naturschutz mit der Aufgabe, die vorhandenen Arten zu erhalten und bedrohte Arten zu stabilisieren. Nach der Meinung von Botanikern und Faunisten ist hier die interessanteste Flur in ganz Bayern. Allein die Straßennamen erinnern an die verschiedenen Pflanzen: Pfefferminz-, Frauenschuh-, Nelken-, Baldrian- oder Angelikaweg, um nur einige zu nennen.
Bei mancher Kräuterführung durch den Bürgermeister wird den Teilnehmern bewusst, wie vielfältig die Schöpfung Gottes in der Natur sichtbar wird. Was für ein großartiger Gott ist das, der die verschiedenen Pflanzen nicht nur schön zum Anschauen und wohlduftend gemacht hat, sondern auch mit großer Heilwirkung ausgestattet hat. Wer erst einmal in diese Materie eingeführt wurde, kann gar nicht mehr anders, als seinen Kräutertee bewusster zu genießen oder dankbar zu sein für die Linderung seiner Schmerzen nach der Anwendung des Heilkrautsuds.
Mir wird oft bewusst, dass ich einen Großteil meines Lebens berufsbedingt in Büros oder im Auto verbracht habe - mit wenig Kontakt zur Natur. Umso mehr genieße ich jetzt einen Spaziergang durch die Fluren, sehe mit bewundernden Augen die Schöpfung Gottes und möchte am liebsten alle Stadtbewohner zu einem Bummel vor meine Haustür einladen, auf einer der vielen aufgestellten Bänke Platz zu nehmen und zu schauen, zu riechen, zu hören und den Schöpfer zu bewundern. Eberhard Liebald