Ob Iranische Atomanlagen, Piraten vor Somalia oder eine Ölpest im Mittelmeer, nichts ist vor den Augen der Experten verborgen, die im EU-Satellitenzentrum im spanischen Torrejón Satellitenbilder auswerten. Wenn europäische Politiker und Militärs präzise Orientierung brauchen, wenden sie sich an das dortige Institut. Das Zentrum verfügt über ein ausgeklügeltes System, das es erlaubt, unter Tarnnetze und hinter ballonähnliche Schutzhüllen zu spähen. »Wir sind die Augen Europas«, sagt der deutsche Chef der Einrichtung.
Es kann einem unter Umständen unheimlich werden, wenn man so genau beobachtet wird. Wenn ich z.B. heimlich ein Ausbildungslager für Terroristen in meinem Schrebergarten beherbergen würde oder mich für die Aufbewahrung von Giftmüll bezahlen ließe, wäre es mir sehr unrecht.
Der heutige Tagesvers beschreibt, dass Gott mit allen unseren Wegen vertraut ist. Wenn man den ganzen Psalm liest, stellt man fest, dass Gott sogar Gedanken lesen kann und dass selbst Nachtsichtgeräte und Ultraschallaufnahmen für Gott keine Neuheit sind. Wie fühlen Sie sich dabei?
Es gab eine Zeit in meinem Leben, da beunruhigte mich die Tatsache, dass ich vor Gott ein offenes Buch bin. Heute weiß ich aus der Bibel, dass er meine Sünde zwar nicht übersieht, sie aber gerne vergibt, wenn ich sie bekenne und lasse. Seine Allwissenheit bedeutet für mich nicht mehr ein unangenehmes Ausspioniertwerden. Gott sucht nicht nach Fehlern, um etwas gegen mich vorweisen zu können. Was er (leider) noch an Sünde findet, vergibt er mir gerne. Für mich ist es heute ein Trost, überall und immer seine Augen auf mir zu wissen - und es stärkt meinen Wunsch, jederzeit seinen Willen zu tun.
Andreas Burghardt