Am 24. August 1981 flog Larissa Sawizkaja mit ihrem frisch vermählten Mann aus den Flitterwochen heim. Plötzlich gab es einen Knall. Es wurde taghell und auch sofort eisig kalt. Ein Militärflugzeug hatte die Verkehrsmaschine gerammt und Dach und Flügel abgerissen. Larissa blickte zu ihrem Mann. Er war tot. Dann fiel das Flugzeug auseinander. Ein Stück mit mehreren Sitzplätzen, von denen einer der ihre war, brach ab und stürzte oder segelte 5000 Meter tief zur Erde. Etwa acht Minuten soll es gedauert haben, bis dieses Teil äußerst unsanft aufschlug, wobei Larissa viele Knochenbrüche und den Verlust ihrer Zähne erlitt. Dort fand man sie zwischen all den anderen, von denen keiner überlebt hatte.
Weil die Sowjets dieses Unglück verschweigen wollten, durfte sie nicht darüber sprechen, auch wurde sie medizinisch kaum versorgt. Erst 21 Jahre später schrieb sie darüber.
Auf die Frage, ob sie an Gott glaubte, lachte sie nur und sagte: »Nein! Genauso wenig, wie ich Alkoholikerin bin.« Viele Leute glauben, dass die Worte der Bibel nicht ausreichen, um gläubig zu werden. Dafür müssten richtige Wunder geschehen. Das hier geschilderte Beispiel beweist aber, dass auch extreme Bewahrungen niemand überzeugen können, der sich dem Glauben absolut verweigert, genauso, wie es unser Tagesvers sagt.
Mir tut Larissa wirklich sehr leid. Hier führt sie ein durch viele Schmerzen eingeschränktes Leben und hat keinerlei Hoffnung für die Ewigkeit. Und doch ist es ihre freie Entscheidung. Gott ist ihr genauso nahe wie einem jeden von uns. Und Gott ruft und mahnt auf vielerlei Weise, dass doch seine armen, verlorenen Menschenkinder zu ihm zurückfinden möchten. Das gilt auch heute noch!
Hermann Grabe