Vor hundert Jahren wurde in Nordhessen die Edertalsperre fertiggestellt, an der zuvor sechs Jahre gearbeitet worden war. Am 25. August 1914 sollte sie damals offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden. In einem für die damalige Zeit gigantischen Bauprojekt hatte man eine 400 m lange und über 40 m hohe Mauer durch das Edertal gezogen, um die Eder zu einem 28 km langen See aufzustauen. Die Flutung des Edertals brachte es mit sich, dass einige Ortschaften umgesiedelt werden mussten, darunter das kleine Dorf Asel. Es wurde nicht weit entfernt von den Bewohnern auf einer angrenzenden Höhe neu errichtet. Viele Fachwerkhäuser wurden dazu systematisch auseinandergenommen, die Balken nummeriert und die Häuser identisch auf dem Berg wiederaufgebaut.
Der letzte Gottesdienst in der alten Kirche wurde unter das treffende Motto aus der Bibel gestellt: »Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.« Ein letztes Gruppenfoto gibt noch heute Zeugnis von dieser feierlichen Abschiedsstunde. Für die Menschen aus Asel war klar, dass ihre »Stadt« bald ausgedient haben würde, daher bauten sie eifrig an der »zukünftigen«. Der Blick auf diese neue Heimat erleichterte für sie das Loslassen ihres vergänglichen Ortes.
Für jeden Menschen gilt, dass die Zeit auf der Erde begrenzt ist. Niemand hat hier eine bleibende Stadt. Christen aber, an die der Bibelvers gerichtet ist, wissen um eine ewige Zukunft – eine himmlische Stadt. Sie können schon jetzt in diese höhere Heimat investieren und ein Leben in freudiger Hoffnung führen. Wer an Jesus Christus glaubt, dem wird in der Bibel zugesichert, dass er nach seinem Tod nicht in den Fluten des göttlichen Gerichtes untergeht, sondern ewiges Leben bei Gott genießen wird.
William Kaal