Haben Sie sich schon einmal in die Fußgängerzone Ihrer Stadt gestellt und die Vorübergehenden beobachtet? Sie werden die Menschen mit einem frohen und entspannten Gesicht an einer Hand abzählen können. Die meisten Zeitgenossen sehen gestresst, mürrisch, verärgert oder gar zornig aus. Neulich las ich von einem Mann, der in Kanada allen Menschen, die ihm in seiner Heimatstadt begegneten, 20 Dollar schenkte, um ihnen Freude zu machen. Er wurde verhaftet und in eine psychiatrische Klinik eingeliefert…
Kann man Freude befehlen? Stellen Sie sich vor, Sie würden zwei heftig Streitenden den obigen Tagesvers zurufen. Sie müssten damit rechnen, dass deren Hass sich gegen Sie wendet. Ihre Aussage würde als Zynismus, Ironie oder beißender Spott missverstanden werden.
Die Bibel fordert uns oft auf, uns zu freuen. Kennt Gott unsere Situation nicht, die vielleicht gar nicht zum Freuen geeignet ist? Nun, Freude ist nicht in erster Linie eine Antwort auf gute Ereignisse oder sechs Richtige im Lotto. Freude ist vielmehr eine Lebenseinstellung. Doch die kommt nicht von alleine. Selbst wenn ich mich anstrengen würde, mich trotz aller Enttäuschungen und allem Frust zu freuen, würde das nur zu Heuchelei und Krampf führen.
Unser Tagesvers macht deutlich, dass wirkliche, dauerhafte Freude aus einem Herzen kommt, in dem Jesus Christus zu Hause ist. Die Bibel nennt es »die Freude im Herrn«. Sie ist das Ergebnis des Heiligen Geistes, der in das Herz eines Menschen einkehrt, der sein Leben bewusst Jesus Christus übergeben hat und um die Vergebung seiner Sünden weiß. Diese Freude ist begründet in dem Wissen, dass ich auch in schwierigen Situationen in Jesus geborgen bin. Eberhard Platte